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Der Kerker

Vielleicht warst du schon einmal in einem alten Kerker. Oftmals geht es dunkle Treppen in einen Keller hinab. Hier wurden vor langer Zeit jene Figuren gefangen gehalten, denen man vorwarf, ein Räuber oder Betrüger zu sein. In Flaggenstein ist das schon lange her, weil es schon lange keinen Grund mehr gab, jemanden einzusperren. Meist hängt man dort nur „Gesucht-Schilder“ auf, damit die Geschichten spannend bleiben. Aber in Flaggenstein sind ja sogar die „Bösen“ irgendwie am Ende gut. Wenn man also keine Leute mehr in den Keller steckt, was macht man dann? Na, man nutzt die Räume für andere Dinge. Das kennst du vielleicht von Zuhause, wo allerlei Sachen lagert, die man nur manchmal braucht oder aber auch irgendwie nie mehr. Ha, jetzt solltest du mal sehen, was im Kerker der Burg so alles in Kisten oder unter Tüchern versteckt ist!

In Märchen kommen ja allerhand Dinge vor, die man nicht immer braucht, sondern nur dann, wenn man sie mal zeigen oder anziehen möchte. 7-Meilen-Stiefel zum Beispiel. Stell dir mal vor, du hättest sie in der Wohnung an. Du würdest so durch die Räume sausen, dass du kaum mehr bremsen könntest und ständig schöne Vasen umstößt oder über Spielsachen stolperst. Nein, nein, drum kommen die 7-Meilen-Stiefel besser in den Keller, ähm – in dern „Kerker“. Ist doch praktisch. Weil man die Zellentüren zusperren kann, sind sie dort sicher aufbewahrt. Jetzt bist du dran: Was kennst du denn für Dinge aus den Märchenwelten, die man dort verstecken könnte. Ich nenne dir noch ein Beispiel: Eine Spindel zum Beispiel, mit der man rumspinnen konnte, es aber in dem einem Märchen besser doch nicht tat, weil man sich dann an der Nadel stach und in einen ganz schön langen Schlaf fiel. Und du? Was für eine Idee hast du, was man im Kerker lagern Könnte?

Weil sich der Kerker in Flaggenstein in einer Burg befindet, hat der König dort extra einen Aufpasser eingestellt. Der gutmütige Mann ist kräftig wie ein Bär und das ist gut so, weil er doch immer so viele Möbel und Sachen herumschleppen muss. Nur ein bisschen blass ist er, weil so wenig Sonne in den Kerker scheint. Schreiben kann Dieter Dietrich, so heißt der Kerkermeister, auch. Er hat ein Buch, in das er einträgt, was ausgeliehen wurde oder alles in der Zelle zu finden ist. In der 3. Folge von „Lektion 1: Wie man einen Drachen rettet“ muss er allerdings einen seeeehr ungewöhnlichen Eintrag machen: Er schreibt seinen ersten Gefangenen in das Kerkerbuch! Und dann noch einen Jungen mit Namen Lukas, der dort im Dunkeln herumjammert. Hast du auch Angst im Dunkeln, so ein bisschen? Und was meinst du, ob Dieter Dietrich ein gutes Herz hat und dem kleinen Jungen etwas Licht macht? Ach, schau es dir doch einfach in der 3. Folge selbst einmal an.

Wenn du magst, vergiss nicht, mir zu schreiben, was du im Kerker lagern würdest. Am besten, du schickst mir ein Bild davon. Hier ein paar Anregungen:

7-Meilen-Stiefel

Ein Spinrad

Ein Rotkäppchen

Zöpfe, die so lang sind, dass man damit auf einen Turm klettern kann

Ich freue mich schon sooooo ….

Hintergrund: Das Gemäuer und die Zelle hat unser begabter Hausmeister Matthias Schumann aus verschiedenen Abfällen recyclet. U.a. diente ein Backgitter dazu, die Zellenstäbe zu verwirklichen!

Michael Kästner

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